Aktuellen Studien zufolge kann jeder fünfte Viertklässler nicht richtig lesen. Die soziale Herkunft der Schülerinnen und Schüler ist dabei entscheidend. Mit Unterstützung der Bildungslotterie will der Verein coach@school e.V. Lesefreude bei allen Kindern gleichermaßen fördern und deren Persönlichkeitsbildung stärken. Dabei sollen Eltern mit und ohne Migrationshintergrund ins Boot geholt und Lehrkräfte entsprechend ausgebildet werden.

Das Bücherkoffer-Programm von coach@school ist das erste mehrsprachige Leseförderprogramm, das die Bildungsorte Schule und Kita mit dem Elternhaus verbindet. Der Koffer – gefüllt mit mehrsprachigen Büchern, die interkulturelle Inhalte vermitteln – wird Bildungseinrichtungen mit niedrigem Sozialindex zur Verfügung gestellt. Jede Woche rollt er mit einem Kind nach Hause und motiviert zum gemeinsamen (Vor)lesen, auch in der eigenen Muttersprache. Die Eltern gestalten den Bildungsweg ihrer Kinder so aktiv mit. Mehrsprachige Informationen und ein Vorleseworkshop unterstützen sie dabei.

Die interkulturellen Bücher sollen die Kinder in ihrer Lernentwicklung unterstützen und ihre Persönlichkeit stärken. „Basierend auf der Vielfalt der Sprachen der Zuwanderer-Familien in den Bildungseinrichtungen bieten wir allen Familien die Möglichkeit, gemeinsam mit ihrem Kind in ihrer Muttersprache zu lesen“, erklärt Kerstin Wiskemann von coach@school. „Wenn die Muttersprache in den Bildungseinrichtungen mehr in den Fokus genommen würde, wären Ziele wie die Verbesserung der Bildungschancen und gesellschaftliche Integration von Kindern mit anderen Muttersprachen grundsätzlich leichter zu erreichen“, so Wiskemann.

„Wir fanden es immer so schön, dass die ganze Familie gemeinsam mit dem Koffer lesen konnte. Auch meine Schwester und mein Papa haben mir vorgelesen.“

– Liliana, 2. Klasse 

Im Bücherkoffer warten Geschichten in türkischer, arabischer oder russischer Sprache auf ihre kleinen Entdecker: Insgesamt in 12 Sprachen kommen die ausgewählten Bücher im Bücherkoffer zum Einsatz. Durch das Lesen in ihrer vertrauten Sprache soll den Fünf- bis Achtjährigen auch das Deutschlernen erleichtert werden.

Schirmherrin Cornelia Funke über den Bücherkoffer

Der international bekannten Kinder- und Jugendbuchautorin Cornelia Funke ist die Leseförderung der Kleinsten ein besonderes Anliegen. Funke, deren Romane in 37 Sprachen übersetzt werden, begrüßt als Schirmherrin das Ziel von coach@school e.V., das Programm bundesweit zu erweitern.

„Die mehrsprachigen Bücher im Bücherkoffer machen Kinder verschiedener Nationalitäten neugierig auf die anderen. Kinder, die sich durch einen Migrations- oder Flüchtlingshintergrund fremd und heimatlos fühlen, bekommen durch die Bücher das Gefühl, dass sie willkommen sind und sich ohne Angst auf die neue Kultur einlassen können, die nun ihre Wirklichkeit prägt. Ich lebe lange genug in einem anderen Land, um zu wissen, wie wichtig die Muttersprache bleibt. Deshalb setze ich mich als Schirmherrin dafür ein, dass der Bücherkoffer noch mehr Kinder und ihre Familien erreicht.“

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