Bildungslotterie fördert klimarelevante Projekte

Die Bildungslotterie unterstützt unter anderem Bildungsprojekte, die sich mit den Themen Umwelt- und Naturschutz auseinandersetzen. Gefördert wird zum Beispiel Ackerdemia e.V.:

Ackern schafft Wissen – unter diesem Motto hat Ackerdemia Education das praxisorientierte Bildungsprogramm GemüseAckerdemie entwickelt. Das mehrfach ausgezeichnete Programm richtet sich an Schulen, Kitas und andere Bildungseinrichtungen im Kinder- und Jugendbereich. In der GemüseAckerdemie lernen Kinder, wo Lebensmittel herkommen, wie diese angebaut werden und wie man bewusst mit ihnen umgeht. Denn dieses Wissen geht mehr und mehr verloren.

Der neue Stiftungsleitfaden „Klimawandel – Wie jede Stiftung Teil der Lösung wird“ zeigt, welche große Rolle Bildung in der Klimadebatte spielt:

Egal, ob man sich nun für das Thema Gesundheit, Umwelt oder Dekarbonisierung entscheidet – Maßnahmen zur Eindämmung des Klimawandels bedürfen einer soliden Wissensgrundlage. Aber Wissen allein reicht nicht. Es muss übersetzt und verbreitet werden. Das ist Aufgabe von Bildung. Sie kann Menschen befähigen, klimarelevante Entscheidungen zu treffen und übergreifende Anpassungsstrategien zu entwickeln.

Eine Jugendbewegung wie Fridays for Future hat eine Bildungsfunktion, weil sie das Bewusstsein und Wissen junger Menschen stärkt und handlungsstiftend wirkt. In Großbritannien wurde mangelndes Wissen über den Klimawandel als wichtigste Hürde für ein Engagement für den Klimaschutz erkannt (Otto et al. 2020). Bildung zu fördern wirkt sich auch auf andere Ziele der nachhaltigen Entwicklung vorteilhaft aus (Nilsson et al. 2016) und ist besonders wichtig, um die Herausforderungen des Klimawandels zu meistern (Monroe et al. 2019).

Klimakunde

Ein besseres Verständnis für die Ursachen, Auswirkungen und zugrunde liegenden Prozesse des Erdsystems ist heute unabdingbar. Das Thema Klimawandel muss zentraler Bestandteil des Lehrplans in den naturwissenschaftlichen Fächern werden, die in den meisten Ländern traditionell zum Bildungskanon gehören. Neben der Sensibilisierung für Klimaschutzmaßnahmen hat Klimabildung weitere positive Nebeneffekte, da sie allgemein zur Relevanz und Qualität des naturwissenschaftlichen Unterrichts beitragen kann (Mermer 2010). Eine Schwierigkeit bei der Förderung der Klimakunde besteht jedoch darin, dass sie sich nicht ohne Weiteres in fächerspezifische Lehrpläne oder Prüfungen in den Naturwissenschaften zwängen lässt. Um dieses Problem zu lösen und Lernende zu befähigen und zu motivieren, sich für eine lebenswerte Zukunft einzusetzen, bedarf es anderer Methoden. (…)

Bildung stärkt die Klimaresilienz

(…) Bildung kann insbesondere Menschen in armen Ländern stärken, die durch den Klimawandel am stärksten bedroht sind. In einigen Fällen stellen Wissen und Know-how sogar wirksamere Instrumente für die Anpassung an den Klimawandel dar als physische Infrastruktur wie Dämme oder Bewässerungssysteme (UNESCO 2016). Doch auch die Bildungsinfrastruktur selbst muss klimasicher gemacht werden, damit bei klimabedingten Katastrophen weiter gelernt werden kann (UNESCO-Büro Bangkok 2012). (…)

„Es geht nicht nur darum, sich mit dem Klimawandel zu beschäftigen, sondern auch darum, ihn zu begreifen. […] Klimakunde ist nicht einfach ein weiteres Schulfach. Ziel muss es sein zu verstehen, wie all unser Wissen und Handeln vom Klimawandel beeinflusst wird. Es geht darum, klimatische Veränderungen zu verstehen, um darauf reagieren zu können.“

– Christiana Figueres, Generalsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen von 2010-2016 (UNFCCC 2015)

Active Philanthropy (2020): Klimawandel: Wie jede Stiftung Teil der Lösung wird, Berlin.

Der vorliegende Leitfaden stützt sich auf unabhängige Analysen und Recherchen von Active Philanthropy. Active Philanthropy ist allein für den Inhalt verantwortlich. Der Leitfaden gibt nicht notwendigerweise die Meinungen einzelner Förderer, Beraterinnen oder anderer Personen wieder, die in diesem Leitfaden genannt werden. Der sprachlichen Gleichstellung tragen wir Rechnung, indem wir weibliche und männliche Wortfassungen willkürlich alternativ nennen.

Übersetzung: Dr. Janina Gatzky, Eva-Maria McCormack